Als Schulsozialarbeiterin möchte ich “Werkzeug“ für herausfordernde Lebenslagen für alle am Schulleben beteiligten sein.

Tina Kiene
Auentalschule Sauldorf, Walder Straße 31. 886005 Sauldorf-Rast

Tel.: 07578 933158
Mobil: 0178 2546130
e-mail: t.kiene@mariaberg.de

Sprechzeiten: nach Vereinbarung

Weitere Informationen in unserem Flyer

Schulsozialarbeit ist eine präventive Form der Jugendhilfe zur ganzheitlichen und lebenslagenorientierten Förderung. Als unabhängiges und neutrales Bindeglied zwischen Schule und Jugendhilfe reagiert die Schulsozialarbeit auf die gesellschaftlichen Veränderungen unserer Zeit, in welcher die Erziehung und Förderung der Kinder und Jugendlichen oft nicht mehr alleine durch die Familie hinreichend gewährleistet werden kann. Die Schulsozialarbeit unterstützt die Schule mit ihren Aktivitäten, Methoden und Ressourcen. Schwerpunkt ist hierbei die individuelle Persönlichkeitsentwicklung des einzelnen Schülers. Die Schulsozialarbeit wird konsequent in das System Schule mit eingebunden. Die Auentalschule Sauldorf zeigt, wie an allen anderen Schulen auch, typische Problemlagen.
Diese sind durch verschiedene Faktoren bedingt, die sowohl familiär, als auch schulisch bedingt sein können.

Darunter fallen unter anderem:

  • Mangelndes Sozialverhalten
  • Identitätskrisen der Jugendlichen
  • Familienkrisen
  • Lernschwierigkeiten der Schülerinnen und Schüler
  • Kompetenzschwierigkeiten
  • Gewaltbereitschaft
  • Medienproblematik
  • Mangelndes Interesse der Eltern am Schulleben

Trägermodell und gesetzliche Grundlagen

Die Schulsozialarbeit, welche zum 01.09.2015 an der Auentalschule in der Gemeinde Sauldorf installiert wurde, steht in der Trägerschaft der Mariaberger Ausbildung und Service GmbH.

Die Schulsozialarbeit arbeitet nach den Vorgaben des Kinder- und Jugendhilfegesetzes. Relevante Gesetzesgrundlagen außerhalb des Schulrechts sind demnach:

  • §1 Abs.3 SGB VIII, Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe
  • §2 Abs.2Nr.1 SGB VIII, Aufgaben der Jugendhilfe
  • §8a SGB VIII, Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung
  • §11 SGB VIII, Jugendarbeit
  • §13 SGB VIII, Jugendsozialarbeit
  • §14 SGB VIII, Erzieherischer Kinder und Jugendschutz
  • §80 SGB VIII Jugendhilfeplanung und
  • §81 SGB VIII Strukturelle Zusammenarbeit mit anderen Stellen und öffentlichen Einrichtungen
  • Zudem orientiert sich die Arbeit an den „Grundsätzen Schulsozialarbeit der Diakonie“ und des Kommunalverband Jugend Soziales (KVJS).

Fachliche Grundsätze

Die Schule selbst hat den Auftrag der Wissensvermittlung. Die Schulsozialarbeit hingegen hat den Auftrag jungen Menschen ganzheitlich gerecht zu werden und orientiert sich dabei an den Maximen der Kinder- und Jugendhilfe und an den Grundsätzen der Diakonie sowie dem KVJS. Demnach wird nach folgenden Grundsätzen gehandelt:

  • Neutralität
  • Beziehungsarbeit
  • Nachhaltigkeit
  • Niederschwelligkeit
  • Freiwilligkeit
  • Schweigepflicht/ / Datenschutz
  • Vertraulichkeit
  • Ressourcen- und Systemorientierung

Um den Problemfeldern begegnen zu können wurden durch die Schulsozialarbeit folgende Praxisrelevanten Handlungsansätze (klassische Methoden) gewählt:

Einzelfallhilfe und Beratung

Einzelfallhilfe

Die Einzelfallhilfe ist ein Beratungsangebot, welche die Kinder über einen längeren Zeitraum regelmäßig zum Gespräch einlädt.  Mit den Schülerinnen und Schülern, wird an unterschiedlichen persönlichen Themen gearbeitet um spezielle Problemlagen zu bearbeiten.

 

Beratung für Schülerinnen und Schüler

Die Zielgruppe stellen in erster Linie die Schülerinnen und Schüler der Auentalschule dar. Hierbei finden Einzel- und Gruppengespräche zu allen Themen des Lebens  (Familie, Freunde, Schule) statt.

Häufige Themen der Schülergespräche:

  • Streitschlichtungen (Streit zwischen einzelnen und/oder innerhalb von Gruppen)
  • Unterstützung bei Schulangst/  Schulvermeidung
  • Kriseninterventionen oder Problemfelder die innerhalb des Klassenverbandes
  • Probleme im Elternhaus, mit Freund/ Freundin oder Peergroup
  • Persönlichkeitsfindung
  • Physische und psychische Gewalt unter den Schülern
  • Entscheidungsfragen zur Schulwahl nach Klasse 4
  • Ängste
  • Trennung der Eltern
  • Auffälliges Verhalten im Unterricht und Pausensituationen  

 

Beratung für Eltern bzw. Erziehungsberechtigte

Neben den Schülerinnen und Schülern gehören zu den Zielgruppen immer wieder die Eltern bzw. Erziehungsbeauftragten. Diese sollten ggf. in den jeweiligen Hilfeprozess des Kindes miteingeschlossen werden. Neben einem solchen Einbezug der Eltern durch die Schulsozialarbeit können diese wiederrum auch vertrauliche Beratung und Untersetzung einfordern und ggf. für schwierige Lebenslagen an Kooperationspartner vermittelt werden.

Häufige Themen der Elterngespräche:

  • Fragen zur Erziehung
  • Bestärkung der Eltern in ihrer Erziehungskompetenz
  • Probleme des Kindes in der Schule (Schwierigkeiten mit Lehrkräften oder  Mitschülerinnen und Mitschülern, Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, Leistungsdruck, selektiver Mutismus)
  • Verändertes Verhalten des Kindes (Aggressionen, Rückzug)
  • Trennung der Eltern
  • Eingangsberatung und Vermittlung an weitere Beratungsinstanzen (z.B. Erziehungsberatungsstelle, Fachklinik Mariaberg, Sozialdienst, Beratungslehrerin) oder das Jugendamt
  • Schulwahl für die weiterführende Schule

 

Beratung für Lehrkräfte

In Bezug auf die Lehrkräfte bietet die Schulsozialarbeit fachliche Beratung, Begleitung und Unterstützung, vor allem in Konfliktsituationen. Lehrkräfte werden nicht als Klientel angesehen, sondern als Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner, sodass gelungene Arbeit stattfinden kann.

Häufige Themen der Lehrergespräche

    • Kontakt zu verschiedensten Kooperationspartnern herstellen
    • Fragen und Austausch zum Verhalten einzelner Schülerinnen und Schülern und zur pädagogischen Intervention
    • Anliegen der Schülerinnen und Schüler an Lehrkräfte
    • Verhalten der Schülerinnen und Schülern untereinander und Situation in den einzelnen Klassen
    • Vor- und Nachbereitung von Projekten
    • Rückmeldung aus Schülerinnen und Schülern, sowie Elterngesprächen
    • Unterstützung bei der Elternarbeit
    • akute Situationen mit Schülerinnen und Schülern (seelische Ausnahmezustände: Schüler „rastet aus“ oder „bricht zusammen“)

Sozialpädagogische Projekt – und Gruppenarbeit

Klassen – und Gruppenprojekte können entweder präventiv oder intervenierend sein. Sie haben meist ein bestimmtes Thema im Fokus, das im Zuge der Partizipation idealerweise von den Schülerinnen und Schülern selbst vorgebracht wird.

 

Projektarbeit Prävention

Präventiven Charakter haben die Projekte, welche die Schülerinnen und Schüler für ein bestimmtes Thema sensibilisieren wollen (z.B. Sozialkompetenz, Suchtproblematik, Gesundheit, Sexualität, Mediensensibilisierung usw.). Die präventiven Projekte werden in Absprache mit den Klassenlehrkräften terminiert, von der Schulsozialarbeit geplant und meist selbst oder bei Bedarf in Kooperation mit externen Fachleuten durchgeführt.

 

Projektarbeit Intervention

Intervenierende Projekte finden aufgrund von aktuellen Situationen in Klassen statt. Beispielsweise aufgrund von aktuellen Schwierigkeiten im Bereich Mobbing, Ausgrenzung oder auch Todesfälle.

 

Gruppenarbeit

Gruppenarbeit ist ein wichtiger Pfeiler der Schulsozialarbeit. Sie bietet Schülerinnen und Schülern die Chance, im geschützten Setting einer Kleingruppe gezielt eigene Verhaltensmuster anzuschauen, zu verändern und zu erproben. Durch eine vertrauensvolle Atmosphäre und das direkte Feedback der Schulsozialarbeit gelingt es den Teilnehmern leichter, ihr Verhalten zu überdenken und ggf. zu verändern.

Offene Angebote/Freizeitangebote

Alle Angebote, welche die Kinder und Jugendlichen in der unterrichtsfreien Zeit nutzen können, stellen die offenen Angebote bzw. Freizeitangebote dar. Diese können je nach Bedarf und Lust in Anspruch genommen werden oder auch nicht.

 

Freiwillige Angebote

Die Schulsozialarbeit leitet am Dienstag und Donnerstag in Kooperation mit Jugendbegleiterinnen das Mittagsband an. Immer wieder werden erlebnispädagogische Elemente und Übungen eingebaut, aber auch einfache Spiele in der Gemeinschaft vermittelt.

Außerdem finden in diesem Rahmen immer wieder meist jahreszeitbezogene Aktionen statt. (Punsch/Kekse Treffen in der Weihnachtszeit, Osterhasensuch-Projekt,…)

 

Ferienprogramm

Die Schulsozialarbeit bietet in den Oster- und Pfingstferien in Kooperation mit Jugendbegleiterinnen Ferienprogrammtage an. (basteln, werkeln, Schulübernachtungen, Wanderungen, … ) Auch am Sommerferienspaß der Gemeinde beteiligt sich die Schulsozialarbeit mit ergänzenden Angeboten.

Innerschulische und außerschulische Vernetzung, Gemeinwesenarbeit und Kooperation

Ebenfalls zu den klassischen Methoden der sozialen Arbeit gehört die Arbeit im Gemeinwesen. Ziel hierbei ist es, die Schule als Lebensort positiv mit allen Beteiligten zu verändern und Problemlagen erst gar nicht entstehen zu lassen.

Die Schulsozialarbeit wird konsequent in das System Schule mit eingebunden. Deutlich wird dies vor allem an den Sitzungen und schulischen Gremien an denen sie regelmäßig teilnehmen darf, um eine sinnvolle Vernetzung zu gewährleisten.

  • Elternbeiratssitzungen
  • Elternabende
  • Klassenkonferenzen
  • Lehrerkonferenzen
  • SMV – Besprechungen
  • Öffentliche Schulveranstaltungen
  • Einschulungsfeier der 1. Klasse
  • Runde Tische
  • Themenabende

Gleichzeitig werden von der Schulsozialarbeit die vielseitigen Kooperationskontakte gepflegt und intensiviert. Hierzu zählen im Wesentlichen:

  • Jugendämter und deren Fachdienste
  • Beratungsstellen (Erziehungsberatungsstelle, Caritas Sozialdienst, …)
  • Psychologinnen und Psychologen
  • Kinder und Jugendagentur
  • Gemeindeverwaltung
  • Ärzte

Konkret verfolgt die Schulsozialarbeit folgende Ziele:

Zum einen soll die individuelle und soziale Entwicklung der Persönlichkeit einer Schülerin oder eines Schülers gefördert werden. Zum anderen gilt es, die Problemlösungs- und Sozialkompetenz zu stärken. Schließlich werden Kinder und Jugendliche in Krisen- oder Konfliktsituationen unterstützt.

Die Ziele der Schulsozialarbeit am Standort Sauldorf-Rast sollten unterschiedliche Handlungsebenen mit einbeziehen. Zur Orientierung sollten biografie-, schul-, und freizeitbezogene Ziele angedacht werden. Das heißt, dass Schulsozialarbeit sowohl individuell, institutionell und auch gesamtgesellschaftlich agieren sollte und dies das oberste Ziel darstellt.

Öffentlichkeitsarbeit